Ausstellung 500 Jahre Evangelisches Gesangbuch

Vom Ewigkeitssonntag bis zum 2. Advent macht eine interessante Gesangbuchausstellung aus Anlass des Festjahres „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“ Station in der Erlöserkirche.

Ein Arbeitskreis des Kirchenmusiker/innenkonventes Köln Süd hat die Ausstellung zusammengestellt. Hier ist Gelegenheit beginnend mit einem Faksimile des Achtliederbuches von 1524 in älteren und neueren Büchern zu stöbern. Das Singen der evangelischen Gemeinde im Gottesdienst ein unersetzlicher, ja ein konstitutiver Bestandteil. Ein neues Evangelisches Gesangbuch ist für 2028 in Planung, dann erstmals auch zusätzlich in vollkommen digitaler Form, wozu insbesondere vielfältige Fragen, die das Urheber- und Verwertungsrecht betreffen, im Vorfeld zu klären sind.

Im Jahr 1524 verlegte der Nürnberger Buchdrucker Jobst Gutknecht ein Liederheftchen – später als „Achtliederbuch“ betitelt – und setzte so den Grundstein für ein neues Format religiöser Alltagsliteratur. Es dauerte noch Jahrhunderte, bis die Gesangbücher schließlich so verbreitet waren, dass sie für die meisten Gläubigen schneller zur Hand waren als die Bibel. In Ihnen spiegelt sich Frömmigkeitskultur. Natürlich in den gesungenen Texte und Melodien und den Gebeten. Aber auch die reine Buchgröße und die Qualität des Einbandes sprechen zu uns, bis hin zu den Seiten, die sichtbar abgegriffener oder unberührter geblieben sind. Ausgestellt werden Faksimiles historischer Gesangbücher aus dem 16. bis 18. Jahrhundert – darunter das Achtliederbuch genauso wie Originalausgaben seit dem 19. Jahrhundert. Sie werden durch eröffnende Texte vorgestellt und laden zum Blättern ein. QR-Codes zu Aufnahmen bestimmter Lieder machen das Gelesene „anhörlicher“.

Sitzgelegenheiten stehen bereit, um sich  längere Zeit einem bestimmten Buch zu widmen. Als Kuriosum gibt es Nachbildungen sogenannter Liedertische zu sehen: Im Original sind dies Kalksteintische, in die Partituren bzw. Psalmlieder eingeätzt sind zum direkten Ablesen. Auch Hintergrundliteratur zur Lied- und Gesangbuchgeschichte sowie Verweise auf das in der Entstehung befindliche neue Gesangbuch runden die Ausstellung ab.

Die Ausstellung ist zugänglich vor und nach den Sonntags-Gottesdiensten sowie am Mittwoch 27.11.2024 und Mittwoch 04.12.2024 jeweils von 16.30-18.30 Uhr oder nach Absprache mit Kantorin Barbara Mulack.