Zur Zukunft unserer Kirchengemeinde
Dieser Artikel von Michael Miehe erschien in unserem Gemeindebrief 2/2024 und gibt einen Überblick über die Genese und den Stand der Dinge in unserem Fusionsprozess.
Zur Zukunft der Gemeinden Rondorf, Sürth-Weiß und Rodenkirchen
Manchmal können Konzepte mit der Realität nicht Schritt halten. In der Gemeindebrief-Ausgabe vom Dezember 2023 wurde beschrieben, dass sich die Gemeinden Rondorf und Sürth-Weiß gemeinsam mit unserer Gemeinde auf den Weg gemacht haben, um eine neue, vereinigte Gemeinde zu bilden. Ein konkreter Zeitplan wurde dabei nicht vorgestellt, weil er noch nicht feststand.
Nun ist aber eine neue Dynamik entstanden. Pfarrer Roman Michelfelder hat zum 31. Juli 2024 die Kirchengemeinde Rondorf verlassen, um mit seiner Familie künftig in Norwegen zu leben. Die Kirchengemeinde Rondorf ist zu klein, als dass die Pfarrstelle wiederbesetzt werden könnte. Zum 30. Juni 2025 wird zudem Pfarrer Gerald Warnecke aus der Gemeinde Sürth-Weiß in den Ruhestand gehen. Der Pfarrstellenrahmenplan der Landeskirche sieht vor, dass 2030 nur noch zwei Pfarrstellen in der Region Rodenkirchen, Rondorf und Sürth-Weiß bestehen.
Aufgrund der veränderten Ausgangslage hat der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Süd, Pfarrer Dr. Bernhard Seiger, den Presbyterien der drei Gemeinden folgenden Weg empfohlen, um auf die veränderte Situation zu reagieren:
- Die Fusion der Gemeinden Rodenkirchen, Rondorf und Sürth-Weiß erfolgt zum 1. Januar 2026. Wegen der Haushaltsjahre können Fusionen nur zum Jahresanfang vollzogen werden.
- Zum 1. Juli 2025 werden – im Vorgriff auf die neue Gesamtgemeinde – zwei Pfarrstellen ausgeschrieben und können hoffentlich besetzt werden. Die Dienstbeschreibungen der neuen Pfarrstellen werden keine Zuordnung zu den dann noch existierenden Einzelgemeinden enthalten, sondern sich daran orientieren, welche Aufgaben in der neuen Gemeinde zu leisten sind.
- Ab dem 1. Oktober 2024 wird Pfarrer Gregor Wiebe, der Pfarrer Michelfelder bereits während dessen Elternzeit vertreten hatte, in Rondorf pfarramtliche Dienste wahrnehmen, bis die neuen Pfarrstellen besetzt sind.
- Die Pfarrstelle von Pfarrer Miehe, die dadurch, dass er zugleich das Amt des Synodalassessors innehat, nur noch zu 50 Prozent in der Gemeinde besteht, bleibt bis zum Ruhestandseintritt 2028 bestehen. Auch Pfarrer Miehe wird seine gemeindlichen Aufgaben ab 2026 für die neue Gesamtgemeinde wahrnehmen.
- Pfarrer Simon Manderla ist derzeit als Pfarrer im Probedienst zur Entlastung von Pfarrer Miehe in der Gemeinde Rodenkirchen tätig. Dabei handelt es sich um ein befristetes Dienstverhältnis, nach dessen Ende er sich auf eine Pfarrstelle bewerben kann.
- Die existierende Regionalgruppe aus den drei Presbyterien soll im Herbst 2024 dem Superintendenten ein Konzept vorlegen, wie die Schritte (1) und (2) praktisch umgesetzt werden können.
Dieser Zeitplan erhöht natürlich einerseits den Druck auf die Presbyterien. Andererseits wird nunmehr deutlich, dass es für keine der bisherigen Gemeinden ein „Weiter so“ geben wird. Das hat den Gesprächen neue Dynamik gegeben. Die Regionalgruppe hat seit April 2024 monatlich getagt und dem Kreissynodalvorstand ein Konzept vorgelegt. Dieses Konzept beschreibt Grundlinien und Schwerpunktsetzungen der künftigen Gemeindearbeit in den bestehenden drei Gemeindezentren und Kirchen unter den Bedingungen der reduzierten Pfarrstellenzahl.
Nach der Fusion behalten die Mitarbeitenden der jetzigen drei Gemeinden selbstverständlich ihren Arbeitsplatz mit dem bisherigen Stundenumfang. Die Arbeitsschwerpunkte werden aber eventuell nach den Erfordernissen der neuen Gemeinde neu bestimmt werden müssen.
Zusammenfassend ist zu sagen: Wir müssen die drei jetzigen Gemeinden im Kölner Rheinbogen in eine neue Form bringen, damit weiterhin die evangelische Kirche in Rodenkirchen, Sürth-Weiß und Rondorf bei den Menschen ist und ihren Auftrag erfüllen kann. Denn dieser Auftrag – das Evangelium weiterzugeben in seiner befreienden Kraft – bleibt unser zentraler Kern. Wie die zukünftige, vereinigte Kirchengemeinde diesen Auftrag erfüllt, können die Presbyterien der jetzigen Gemeinden nur vorbereiten.
Wir gehen den Fusionsprozess mit Respekt vor den Aufgaben an, die vor uns liegen, aber vor allem mit dem großen Willen, die Zukunft unserer Gemeinde(n) gemeinsam gut zu gestalten!
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie uns gerne!